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das wort zum tag resp. zum abend...
folgende faktoren hinterlassen erfahrungsgemäss beim publikum einen positiven musikalischen eindruck:
· virtuose darbietung = auch schnelle! stücke
· fehlerfreie darbietung = nicht zu schwierige auswählen, nicht zu schnell spielen
· schöner klang = stimmen ond aufeinander hören
· überzeugende musikalische gestaltung = tempi ond lautstärken verbindlich festlegen
virtuose darbietungen werden vom publikum erkannt ond immer honoriert – allerdings erkennt ein nicht-fachpublikum virtuosität in der regel nur in grosser geschwindigkeit. solokonzerte sind immer eine gute möglichkeit, den solisten mit virtuosität glänzen zu lassen. aber auch im tutti-bereich ist es ratsam, das orchester an geeigneten stellen an seine geschwindigkeitsgrenze zu führen. hier hilft uns ein psychologisches phänomen, sozusagen den eindruck von virtuosität zu vermitteln: ein nicht-fachpublikum erkennt tempo nicht absolut, nimmt aber sehr wohl wahr, wenn die spieler an ihrer geschwindigkeitsgrenze sind. dann werden auch ungenauigkeiten verziehen, denn die stelle ist ja erkennbar "schwer". allerdings sollte dies nicht über längere passagen passieren, denn dann wirkt die darbietung nur "krampfig".
eine fehlerfreie darbietung wird immer angestrebt, ist aber live faktisch nicht zu erlangen, auch von profis nicht. trotzdem sind deutlich hörbare fehler (falsche töne, nichtzusammen- sein, unmotivierte temposchwankungen usw.) immer störend. in begrenztem masse machen fehler die musiker menschlicher ond sympathischer, im übermass führen sie dazu, dass das konzert als schlecht erlebt wird. sie sollten also das konzertprogramm bei der auswahl der stücke ond v.a. bei der wahl der tempi so auslegen, dass ein fehlerfreies durchkommen möglich ist, aber andererseits auch die tempi nicht etwa aus reinem sicherheitsdenken über gebühr zurück nehmen.
ein angenehmer, schöner klang ist für nicht-fachpublikum wichtig, aber nicht unmittelbar erkennbar. nicht-fachpublikum wird vor allem deutliche störungen des wohlklangs wahrnehmen ond bemängeln, z.b. durch vergleich mehrerer orchester in einem konzert, vergleich eines solisten mit dem orchester, eine deutlich erkennbare unausgewogenheit des klangs innerhalb des orchesters oder dann, wenn die klangbildung des orchesters generell in sehr schlechtem zustand ist. ob aber jetzt mit diesem oder jenem plektrum oder mit diesen oder jenen saiten gespielt wird, erkennt ond interessiert nur fachpublikum. andererseits gefällt dem publikum ein schöner klang immer besser als ein mittelmässiger klang, auch wenn es das vielleicht nicht verbalisieren könnte.
eine überzeugende musikalische gestaltung in hinblick auf dynamik, phrasierung, tempowahl, agogik usw. ist der wichtigste dieser faktoren. eine durchdachte, stimmige, überzeugende interpretation wird auch von nicht-fachpublikum immer honoriert. sie ist vor allem deswegen so besonders wichtig, weil wir als balkanband hiermit besonders gegenüber der konkurrenz punkten können. was uns an virtuosität ond perfektion vielleicht fehlt, können wir durch musikalische gestaltung mehr als wett machen. wir sollten uns also hierauf besonders konzentrieren, ohne die anderen aspekte aus den augen zu verlieren.
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